Michael Fröhlich: Der andere Tiger
Der Panzerkampfwagen Porsche Typ 101


Angeregt durch seine Recherchen zum Buch über den Kampfpanzer Maus verfolgte Herr Fröhlich die Vorgeschichte zu Prof. Ferdinand Porsches Panzerkonstruktionen weiter und legt hier seine Ergebnisse über dessen Tiger-Variante vor.
Die hauptsächlich in diesem Buch behandelten Fahrzeuge sind der VK 3001 (P); besonders der VK 4501 (P) aus dem später der "Ferdinand" hervorging und der VK 4502 (P), der Entwurf für den späteren Tiger B. Jene Fahrzeuge werden aber nicht zusammenhanglos beschrieben, sondern der Entstehungsprozeß unter Beachtung der konkreten Anforderungsprofile und den darauf bezogenen Konzepten, Entwürfen und Ideen gut nachvollziehbar.
Das Kapitel über den VK 4501 (P), der letztlich dem Tiger von Henschel bzw. dem HWA unterlag, nimmt den größten Raum in diesem Werk ein. Es sind nicht nur Beschreibungen zur Technik mit Zeichnungen und Photographien enthalten, sondern auch viele Einzelheiten zu den Erprobungs- und Abnahmefahrten mit Resultaten und den gemessenen Parametern, die gute Vergleiche zum Konkurrenzfahrzeug von Henschel zulassen.
Das Buch besticht durch die Tiefe der Informationen, wo sich nicht nur alles zu den genannten Porsche-Panzern findet, sondern viel ergänzendes Wissen dargeboten wird: Angefangen von Motor- und Antriebkonzepten, über Bewaffnung und Munition oder den Eisenbahnwagen SSyms für den Transport schwerer Panzer bis hin zur Beschreibung des Geländes der Versuchsfahrten. Im letzten Kapitel "Auf den Spuren des Tiger (P)" erkennt man das frühere Fahrgelände und Hallen wieder, auf/vor denen einst die schweren Panzer rollten und sieht Geschichte und Ist-Zustand gegenübergestellt. Dabei gelang dem Autor sogar noch ein unglaublicher Sensationfund...
Das Buch schließt eine große Lücke über den oft nur flüchtig und in verkürzter Weise sehr negativ beurteilten Tiger (P). Auch wenn hier eine unbedingte Kaufempfehlung ausgesprochen wird, so ist doch auch Kritik anzubringen: der Verlag und vor allem der Graphiker hätte gern etwas mehr Zeit in das Buch investieren können. Das fällt schon auf der Titelseite auf: zwar wurde der Himmel eingefärbt, aber Dreckpunkte und Fussel blieben unverändert, und das sogar im Bereich des Himmels, wo es nur Sekunden gedauert hätte diese zu retuschieren.

Das Buch hat 287 Seiten und wird vom Motorbuch-Verlag herausgegeben.




zurück zur
Startseite



Kontakt & Impressum