Kraftstoffbehälter
Um die Mobilität motorisierter Verbände zu erhalten, werden unvorstellbare Mengen an Kraftstoffen benötigt. Beim deutschen Heer wurden im Zweiten Weltkrieg keine großen Tankfahrzeuge an die Front gefahren, sondern der Treibstoff in einzelnen Fässern oder Einheitsbehältern umgefüllt, auf konventionellen Lkw verladen und so zur Truppe gebracht.
Der Einheitsbehälter - heute bekannt als "Kanister" - ist eine deutsche Erfindung und war bei einem Volumen von 20 l bei nur 2 kg Eigengewicht besonders stabil im Vergleich zu den Kraftstoffbehältern anderer Nationen. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Länder wie z.B. England (Prägung "WD") diesen kopierten und er auch heute noch in fast unveränderter Art hergestellt wird.
Die erste Version des Einheitsbehälters wurde von 1937 bis 1941 gefertigt und hatte zur Verstärkung nur ein simples X-Kreuz eingeprägt. Bei sehr frühen Modellen wurde die Beschriftung nur auflackiert und war noch nicht in das Blech gepresst.
Die weiterentwickelte Variante mit einem Rechteck innerhalb der X-Prägung wurde ab 1939 hergestellt. Diese Formgebung ist bis heute unverändert.
Manche Kanister haben die Schriftprägung am Griffstück und nicht an der Seite.
Die Firma Sandrik produzierte speziell für die SS Einheitsbehälter mit entsprechenden Runen als Kennzeichnung. Um staatliche Repressionen zu vermeiden, wurden sicherheitshalber die Zeichen unkenntlich gemacht.
Der Einheitsbehälter wurde auch speziell für Trinkwasser produziert. Zusätzlich zur Prägung "Wasser" war noch ein großes weißes Kreuz auflackiert.
Die 200l-Benzinfässer der Wehrmacht waren als Rollfass mit zwei aufgesetzten Stahlreifen ausgestattet um ein leichtes Bewegen ohne Beschädigung des Bleches zu ermöglichen. Als Rostschutz war keine Lackierung, sondern stets eine Verzinkung aufgetragen.
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